ZUCKER, FRUCHTZUCKER UND BLUTZUCKER...
Wenn wir die Zeit zurückdrehen als wir noch nennen wir es mal „in der- und von der Natur lebten“: Wann gab es denn da Kohlenhydrate und in welcher Form? Ein paar Beerensträucher im Wald? Und wann waren diese als Nahrungsquelle verfügbar? Vielleicht 2-3 Monate im Jahr? Und ja, richtig: Das war ja vor dem Winter, einer Zeit wo damals das Angebot an Nahrung sehr gering war. War es also damals sinnvoll sich in dieser Zeit ein kleines Energiedepot in Form von viszeralem Fett („Schwimmreifen“) anzulegen? Mit Sicherheit. Macht es heute Sinn, diesen „Fettaufbau-Mechanismus“ 365 Tage im Jahr anzustoßen? Die Antwort darauf überlasse ich Ihnen...
Ich vertrete die Meinung, dass Kohlenhydrate keine gute Energiebilanz haben. Diese Aussage klingt provokant vor dem Hintergrund, dass man in Momenten der „Schwäche“ geradezu nach etwas Süßem, etwas Stärke-haltigem lechzt: Der Schoko-(/Müsli)Riegel zwischendurch, der Kuchen, die Gummibärchen, aber auch die Nudeln zu Mittag oder das Brot zum Abendessen. Diese "Zuckerbomben" geben uns den kurzfristigen Kick. Oder eben auch nicht, weil wenn man ehrlich zu sich ist, würde man sich nach einem Mittagessen mit Nudeln, Kartoffeln & Co. am Liebsten hinlegen und schlafen, oder?
Doch aufgepasst: Kohlenhydrate, Zucker usw. haben doch ganz viel Energie (Kalorien!) …?! Die brauchen doch die Marathonläufer, die füllen ihre Glykogenspeicher vor dem Lauf! Das Gehirn funktioniert nur mit Glucose, also Zucker! Oder ist das doch nicht so einfach?
Zucker ist schlecht, das ist klar.
Fruchtzucker aus Obst ist doch die gesunde Alternative?!
Oder: Warum ein Apfel (biochemisch betrachtet) doppelt so giftig ist wie Alkohol [1].
Fruchtzucker, der von den meisten Ernährungsratgebern als „gesunder Zucker“ bezeichnet wird und fast immer empfohlen wird, nimmt eine Sonderstellung im Kohlenhydratstoffwechsel ein. Da der Körper Fructose nicht direkt verbrennen kann, muss sie -vereinfacht gesagt- erst umgewandelt werden in Glucose. Das geschieht in der Leber und die Kapazität für diesen Prozess ist recht gering. Überschüssige Fructose wird dabei in Fettdepots umgewandelt, die sich in der Leber einlagern. Das führt zu einer Fettleber. Apropos Fettleber: Die kennt man ja von Alkoholikern. In diesem Zusammenhang möchte ich darauf verweisen, dass der LD 50[2]– ein standardisierter Toxizitätsindex der aussagt, wie viel von einer Substanz man zu sich nehmen muss, um daran zu sterben. Diesen Index gibt es für beinahe alles, auch z.B. für Wasser. Bei Wasser liegt dieser Wert bei 90g pro kg Körpergewicht. Ich müsste also rund 7 Liter Wasser zu mir nehmen um daran zu sterben. Für raffinierten Haushaltszucker liegt der Wert bei 30g / kg und bei Ethanol (Alkohol) bei 7g / kg Körpergewicht. Und jetzt kommt es:
Der Toxizitätsindex LD 50 von Fructose liegt bei 4g / kg
d.h. in meinem Fall wären rund 30dag purer Fruchtzucker tödlich.
Diese Zahlen alleine verdeutlichen meiner Meinung nach was für ein Spiel mit dem Feuer der Konsum von Fructose in Form von Obst, frischen Fruchtsäften, Maissirup… ist! Im übrigen steht Fructose bei regelmäßigem Konsum auch im Zusammenhang mit Fettleber, Krebs, Metabolischem Syndrom, Diabetes, Kognitivem Verfall usw. [3][4]
[1] https://www.aatbio.com/resources/toxicity-lethality-median-dose-td50-ld50/fructose vs. https://www.aatbio.com/resources/toxicity-lethality-median-dose-td50-ld50/ethanol
[2] https://flexikon.doccheck.com/de/Therapeutische_Breite
[3] https://pubmed.ncbi.nlm.nih.gov/24257416/


