Messungen von Blutzucker
Die liebevoll "Zuckerkrankheit" genannte Volkskrankheit Diabetes mellitus gilt als eine der am weitesten verbreiteten Krankheiten in der zivilisierten Welt. Die Messung von Parametern die der Diagnose dieser Krankheit dienen ist daher Teil jeder "Gesundenuntersuchung". Dabei gibt es unterschiedliche Ansätze.
Direkte Messung im Blut
Die Messung kann netweder aus Kapillar- oder venösem Blut erfolgen und es gibt kostengünstige Geräte für den Heimtest. Gemessen wird die Menge an Glucose die momentan im Blut vorhanden ist. Die Leitlinien empfehlen nüchtern (also nach mind. 8h Nahrungskarenz) einen Wert von <100 mg/dl und 2 Stunden nach eienr Mahlzeit <160 mg/dl. Dazwischen steigt der Wert auch bei "Gesunden", die "alles richtig machen" auf über 200 mg/dl. Ich persönlich halte meinen Nüchternblutzucker unter 85 mg/dl und möchte im Normalfall nach einer Mahlzeit keinen Anstieg auf mehr als 110 mg/dl.
Messung von HbA1c - dem "Langzeitzucker"
Die roten Blutkörperchen (Erythrozyten) bzw. das darin enthaltene Hämoglobin glykieren mit einer fixen Rate d.h. vereinfacht gesagt binden an Glucose. Diesen Effekt macht man sich in der Blutzuckermessung zu Nutze, um die starken Schwankungen in der direkten Messung auszugleichen. Man geht daovn aus, dass die Erythrozyten eine fixe Lebensdauer haben und misst wie viel % des Hämoglobins glykiert ist. Diese Messung repräsentiert somit den Durchschnittglukosewert während der Lebensdauer der Erythrozyten. Je mehr Zucker in dieser Zeit vorhanden war, desto mehr Hämoglobin ist glykiert. Auch eine längere oder kürzere Lebensdauer der Erythrozyten hat also einen Einfluss auf den HbA1c. Mehr dazu an anderer Stelle.
Messung von Insulin
Wenn Glucose im Blut unterwegs ist schüttet die Bauchspeicheldrüse das Hormon Insulin aus. Dieses vermittelt die Glucose an die Zellen worin sie aufgenommen werden soll um in den Mitochondrien im Zuge der Atmungskette zu Energie verbrannt zu werden. Je mehr Glucose im Blut, desto mehr Insulin ist unterwegs, sofern die Bauchspeicheldrüse ordnungsgemäß funktioniert. Der von meinem Labor verwendete Sollwert ist für meine Anwendung unbrauchbar wie in der Grafik ersichtlich: Ich versuche meinen Insulinwert so niedrig wie möglich zu halten. Die Gründe dafür werde ich in Folge gerne teilen.
Kontinuierliche Blutzuckermessung mit einem CGM Sensor
CGM ist die Abkürzung für die englische Bezeichnung CONTINUOUS GLUCOSE MONITORING. Damit meint man kleine "Wearables" also Geräte, die man für eine bestimmte Zeit am Körper tragen kann. CGM Sensoren messen dabei in kurzen Intervallen den Glukosespiegel über die Interstiliarflüssigkeit. Dieser koreliert mit dem Blutzuckerspiegel und vereinfacht gesagt lässt sich damit mit einer kurzen zeitlichen Verzögerung der zeitliche Verlauf des Blutzuckers nicht nur momentan erfassen, sondern auch automatsich mit Hilfe eines Smartphones aufzeichnen. Die Sensoren können üblicherweise etwa 14 Tage am Körper bleiben und müssen danach getauscht werden.



